Von Äthiopien in die Welt
Die faszinierende Geschichte der Kaffeeherkunft!
Die Legende von den Ziegen
Ziegenhirte Kalid hütet seine Herde jeden Tag auf den Weiden im jemenitischen Hochland. Eines Tages fressen einige Ziegen rote Beeren von den Sträuchern und sind plötzlich viel lebhafter, auch nachts kommen sie nicht zur Ruhe. Kalid kostet neugierig selbst von den Beeren und spürt ebenfalls die belebende Wirkung.
Der Abt eines nahen Klosters hört davon und lässt die Beeren sammeln, um daraus einen Aufguss zuzubereiten. Wieder ist der Effekt ähnlich, die Mönche können nächtelang beten, ohne müde zu werden. Also legen die Mönche Vorräte an und hängen die Zweige zum Trocknen über ein offenes Feuer.
Als ein Zweig ins Feuer fällt, verkohlen die Bohnen und verbreiten einen aromatischen Duft. Die Mönche holen die Bohnen aus der Glut, verreiben sie und stellen aus dem Pulver einen Aufguss her. Schon mit dem ersten Schluck sind sie begeistert vom köstlichen Geschmack – das Geheimnis der Kaffeebohnen ist entdeckt!
Der Kaffeegürtel
Rund um den Äquator herrscht ein feucht-trockenes Wechselklima, das sich vor allem durch gemäßigte Temperaturen, ausreichend Niederschlag und nährstoffreiche Böden auszeichnet – ideale Voraussetzungen für den Anbau von Kaffeepflanzen. In ca. 80 Ländern entlang dieses "Kaffeegürtels" wachsen Arabica- und Robusta-Pflanzen – darunter in Brasilien, Kolumbien, Äthiopien, Indonesien, Indien und Vietnam. Erfahren Sie hier mehr über den Unterschied zwischen der Arabica- und Robusta-Kaffeepflanze.
Der Kaffeegürtel
Rund um den Äquator herrscht ein feucht-trockenes Wechselklima, das sich vor allem durch gemäßigte Temperaturen, ausreichend Niederschlag und nährstoffreiche Böden auszeichnet – ideale Voraussetzungen für Kaffeepflanzen. In ca. 80 Ländern entlang diese "Kaffeegürtels" wachsen Arabica- und Robusta-Pflanzen – darunter in Brasilien, Kolumbien, Äthiopien, Indonesien, Indien und Vietnam.
Erfahren Sie hier mehr über den Unterschied zwischen der Arabica- und Robusta-Kaffeepflanze.
Vier Länder, vier Geschmäcker
Brasilien
Bis 1920 produzierte Brasilien etwa 80% des weltweit angebauten Kaffees. Als andere Länder ihre Produktion steigerten, schrumpfte Brasiliens Marktanteil, aber das südamerikanische Land ist nach wie vor mit Abstand der größte Produzent, vor allem von Arabica-Kaffees. Nach den großen Frostschäden von 1975 wurden neue Plantagen im klimatisch gemäßigten Südosten des Landes angelegt, vor allem im Bundesstaat Minas Gerais. Von dort kommt heute fast die Hälfte des brasilianischen Kaffees. Gegenwärtig gibt es etwa 300.000 Kaffeefarmen in Brasilien.
Guatemala
Als General Justo Rufino Barrios 1871 in Guatemala die Macht übernahm, machte er den Kaffeeanbau zu einer tragenden Säule der Wirtschaft. Seine Reformen führten jedoch auch dazu, dass die indigene Bevölkerung zunehmend ihres Landes beraubt wurde, da es der Staat als seinen Besitz beanspruchte. Es entstanden riesige Kaffeeplantagen, und Kaffee hatte um 1880 einen Anteil von 90% am gesamten Exportvolumen des Landes. Nach der Kaffeekrise 2001 stiegen viele Erzeuger*innen auf den Anbau von Macadamia-Nüssen und Avocados um. Dennoch gehört Guatemala heute zu den 10 größten Kaffeeproduzenten weltweit. Angebaut werden hauptsächlich Arabica-Sorten, die in den vulkanischen, nährstoffreichen Böden ideale Bedingungen vorfinden.
Vietnam
Weil die französischen Kolonialherren auch in Indochina nicht auf ihren geliebten Kaffee verzichten wollten, wurden in Vietnam bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts Kaffeepflanzen kultiviert. In der Folge wurde in Vietnam vermehrt Kaffee angebaut, um von den guten Marktpreisen zu profitieren. Nach dem Vietnamkrieg wurde die Produktion erneut deutlich gesteigert, um die Wirtschaft wieder zu beleben. So wurde Vietnam zum weltweit zweitgrößten Kaffeeproduzenten nach Brasilien. Im Gegensatz zu anderen Kaffeeländern wird in Vietnam überwiegend Robusta-Kaffee angebaut, der Anteil an Arabica ist verschwindend gering.
Äthiopien
Äthiopien wird oft als Geburtsland des Arabica-Kaffees bezeichnet. Das afrikanische Land verfügt nicht über viele moderne Kaffeefarmen – hier wird der Kaffee von den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern überwiegend auf traditionelle Weise und ohne Pestizide angebaut. Daher ist der Großteil des äthiopischen Kaffees biologisch angebaut. Typisch äthiopische Kaffees sind Waldkaffees von wilden Kaffeebäumen und Gartenkaffees, deren Kirschen an Sträuchern in der Ebene wachsen. Aufgrund des wilden Wachstums verfügt Äthiopien über eine einzigartige Vielfalt an Arten und Sorten.